Werkskolonien

mausegattsiedlung

Die Werkskolonien des Mülheimer Bergbaus

Jürgen Mengler hat in einer Zeitschrift des Geschichtsvereins Mülheim an der Ruhr ökonomische und soziale Gesichtspunkte als Beweggründe der Bergwerke für die Errichtung von Wohnungen als ausschlaggebend bezeichnet. Sie seien entstanden aus patriarchalischer Fürsorgepflicht der Unternehmer ihren Arbeitern gegenüber. Mitentscheidend war allerdings  auch die Notwendigkeit, Ende des 19. Jahrhunderts Unterkünfte für die wachsende Zahl der Arbeiter bereitzustellen. Mit der Anlage in unmittelbarer Nähe der Betriebe waren kurze  Anfahrwege zur Zeche  zu erreichen und die Sicherheit gewährleistet, in Notfällen kurzfristig Arbeitskräfte in ausreichendem Maße einsetzen zu können.

Die bessere Ausstattung der Werkswohnungen mit Wasseranschluss und Toiletten sowie die größeren Wohneinheiten wirkten sich positiv auf die Einstellung zum Unternehmen aus. Auch  die zugehörigen Gärten, in denen Gemüse und Kartoffeln angebaut werden konnten, wurden von den Arbeitern aus landwirtschaftlichen Gegenden sehr gechätzt.

In Mülheim wurden von den Zechen gegen Ende des 19. Jahrhunderts neben Werkswohnungen für Angestellte

– die Kolonie Mausegatt-und Kreftenscheerstraße in Heißen/Holthausen

– die Kolonie Clausewitzstraße in Winkhausen

– die Kolonie Blumendeller Straße in Heißen und

– die Kolonie Carl-Forst-Straße in Selbeck errichtet.